(8) Mit suchoptimiertem Text gefunden werden

Aus Perspektive des Schreibens ist Suchmaschinenoptimierung (“SEO”) in letzter Zeit deutlich einfacher geworden. Ein guter Inhalt und wenige Pflichtpositionen für Keywords reichen in den meisten Fällen. Die wichtigsten Punkte zum suchoptimierten Texten von Websites, Blogbeiträgen und ähnlichen Objekten habe ich für Sie in dieser Folge zusammengefasst.

Rund 294 Millionen aktive Websites gab es zu Beginn 2017(1) – inzwischen vermutlich ein paar mehr …

Regel Nummer eins: für Menschen schreiben

Google ist nach wie vor eine (Such-) Maschine, doch mit erstaunlichen Fähigkeiten. Sie kann heute echte, substanzielle Inhalte von künstlichem Keyword-Geklingel, geklauten Kopien und anderen faulen Äpfeln unterscheiden. Und sie merkt, wenn Texte nur als Lockmittel für ihresgleichen geschrieben sind statt für Menschen mit Interesse am Thema. Daher:

  1. Schreiben Sie zuerst einen guten Text für Ihre Leser! Ein Leser muss darin die Antworten und Informationen finden, die ihn auf Ihre Seite gebracht haben. Wenn Sie auf “Schuhsohlen” optimieren, sollte es zum überwiegenden Teil auch um Schuhsohlen gehen.
  2. Halten Sie Ihre Inhalte aktuell. Das freut nicht nur die Leser. Google erkennt darin auch Ihr Interesse an der Website. Das ist für Sie dann wieder ein Pluspunkt: Sie werden höher eingestuft (“gerankt”) und folglich besser gefunden.
  3. Formulieren Sie Ihre eigenen Texte: “Klau & kleb” wird Google merken … und bestrafen.
  4. Eine gewisse Mindestmenge pro Seite hilft. Als Faustregel gelten 300 Wörter. Dabei ist es grundsätzlich erlaubt, zu kurze Inhalte am Ende mit Füllinhalten zu verlängern. Doch auch die sollten selbst und gut geschrieben sein.
  5. Vergessen Sie die Nebentexte nicht: Bildbeschreibungen und ‑unterschriften sind wichtige Textelemente. Bilder sollten auch einen sprechenden Dateinamen haben, also z. B. sohle_bueffelleder.jpg statt IMG12345.jpg.

Schlüsselwörter in Schlüsselpositionen bringen

Schlüsselwörter (“Keywords”) spielen nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Auffindbarkeit Ihres Texts, doch längst nicht mehr die überragende wie noch vor wenigen Jahren. Vor allem Überfütterung damit ist nicht nur für Leser abstoßend – es wird auch von Google als Täuschungsversuch abgestraft.

Ihre Keywords nutzen Sie heute erfolgreich, wenn Sie sie nach diesen Regeln platzieren:

  1. Im Title-Tag sollte das zentrale Keyword für den Seiteninhalt stehen … am besten gleich zu Anfang und in normaler Schreibweise:
    <head> <title>Schuhsohlen vom Leder-Spezialisten Musterfirma</title> </head>
    Der Inhalt von <title> ist die Titelzeile, die z. B. bei Suchergebnissen angezeigt wird – und zwar mit maximal 70 Zeichen. Neben dem Haupt-Keyword sollten sie die wichtigsten Stichworte und eventuell Ihren Firmennamen enthalten.
  2. Das Keyword zu jeder (Unter-) Seite gehört in die Hauptüberschrift – im HTML-Code auch als H1-Überschrift bekannt. Wenn Sie Ihre Leser freundlich begrüßen wollen, grüßen Sie sie am Anfang des Fließtexts. In einer Überschrift haben Allgemeinplätze wie “Herzlich willkommen auf unserer Website” nichts verloren.
  3. Wiederholen Sie das Keyword der Seite in der Einleitung. Im weiteren Text können Sie dann Synonyme einsetzen. Achten Sie im Text vor allem auf ein sinnvolles Maß für Ihr Keyword:
    Übertrieben häufige Erwähnung von Schuhsohlen auf Seiten über Schuhsohlen kann die Freude an Ihren Schuhsohlen schnell in eine unbeachtete Schuhsohlen-Seite verwandeln.
  4. Untergeordnete Keywords oder Synonyme zum Haupt-Keyword können Sie auch als Bestandteil von H2-, H3- oder H4-Überschriften ergänzen.

Kein Ranking-Faktor, aber wichtig: die Meta-Beschreibung

Die Meta-Beschreibung – englisch “meta description” – erscheint in den Suchergebnissen unter dem <title> und der Adresse (URL). Sie soll dem Leser einen kurzen Überblick über den Inhalt der Seite geben. Ihrer Funktion nach ist sie der erste Schritt, einen Nutzer in einen Interessenten zu verwandeln.

Gesucht. Gefunden: Die ersten Worte Ihres Texts liest Ihr neuer Interessent bei Google, bing, DuckDuckGo, Yandex etc. – Ihre Meta-Beschreibung.

Auch wenn sie für Suchmaschinen heute keine Rolle mehr spielt, ist die Meta-Beschreibung ein wichtiger Teil der Suchergebnisse. Entsprechend sorgfältig sollte sie geschrieben werden:

  1. Maximale Länge: 160 Zeichen. Halten Sie sie aber ruhig kürzer. Zwei bis drei einfache Sätze können schon einen großen Nutzen bringen.
  2. Keywords: keine Pflicht, aber nützlich. Der Leser freut sich, das Wort darin wieder zu finden, und Google markiert es zumindest fett (vgl. Abbildung).
  3. Meta-Beschreibungen für Unterseiten helfen, Klickraten zu verbessern: Das wiederum steigert Ihr Ranking bei Google, indirekt also auch die Auffindbarkeit.
  4. Keine Scheu vor Aufforderungen:… Neue Schuhsohlen-Materialien entdecken!” in der Meta-Beschreibung kann durchaus ein paar Interessenten mehr auf Ihre Seite bringen.

Alle Suchoptimierung nutzt jedoch wenig, wenn Ihr Text gefunden und gelesen wird, aber nichts bewegt. “Konversion” heißt die letzte Stufe der Verfeinerung. In der nächsten Folge erläutere ich, wie Sie dazu schreibend beitragen können.

1 Statistic Brain Research Institute, April 2018
Bildquellen: Google, pixabay

Der Autor: Michael A. Schmidt entwickelt seit 1994 werbliche Strategien und Inhalte für  digitale Medien – seit 2011 als freier Werbetexter und Kommunikationsberater.
www.freier-texter-frankfurt.de

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